In dem Bestreben, einige Sachzeugen des einst über 100 km langen Wilsdruffer Schmalspurbahnnetzes zu erhalten, wurde 1984 die Interessengemeinschaft Verkehrsgeschichte Wilsdruff gegründet.

Schließlich fiel die Wahl auf den Hp Wilsdruff, da er im Zentrumspunkt des Schmalspurnetzes lag, noch vorhanden und ungenutzt war. Nach über zweijährigen Verhandlungen konnte schließlich das baufällige Stationsgebäude mit dem umliegenden Gelände von der Stadt Wilsdruff übernommen werden. Die ersten Jahre der Vereinsarbeit waren von großen Schwierigkeiten geprägt. Zunächst begann die Sanierung des Stationsgebäudes, die Beschaffung des dazu erforderlichen Baumaterials gestaltete sich äußerst schwierig. Auch wurde dem gesamten Vorhaben seitens der Staatsgewalt kritisch begegnet. Man befürchtete, dass durch die Tätigkeit des im Kulturbund organisierten Vereins an verkehrspolitisch fragwürdige Entscheidungen erinnert wurde. Ungeachtet aller Schwierigkeiten gelang es in den Jahren bis zur politischen Wende 1989 wieder die ersten Gleise zu verlegen, den Wagenkasten des Bahnpostwagens zu retten und nach Wilsdruff zu überführen sowie das Stationsgebäude neu zu bebrettern.

Nach 20jährigem Dornröschenschlaf wurde der Hp Wilsdruff am 26. Mai 1986 von der IG Verkehrsgeschichte übernommen. Das Gebäude war zu diesem Zeitpunkt baufällig. In Freizeitarbeit und ohne kommunale Unterstützung wurde das Stationshäuschen restauriert und gleichzeitig letzte Sachzeugen des Wilsdruffer Netzes geborgen und zum Haltepunkt überführt, darunter Wagen und Wagenkästen. Darunter befinden sich wahre Kostbarkeiten, wie der deutschlandweit letzte vierachsige Schmalspurbahnpostwagen. Nach der feierlichen Eröffnung der Eisenbahnhistorischen Schauanlage Hp Wilsdruff zu Pfingsten 1996 konzentrierte sich die Arbeit des Vereins auf die Restaurierung der historischen Fahrzeuge. Die Übernahme des Bahnhofsgeländes in kommunale Trägerschaft im Jahre 2000 bot die Chance, gemeinsam mit der Stadt Wilsdruff die Revitalisierung der Verkehrsbrache zu entwickeln. So konnte 2009 ein Teil des gewachsenen Fahrzeugparks des Vereins sein Domizil im Lokschuppen finden.


(Ausschnitte: http://www.wilsdruffer-schmalspurnetz.de/ig-verkehrsgeschichte)

Der kleine dreistellige Lokschuppen des Willsdruffer Schmalspurbahnnetzes. Dampflok IV K Nr. 132 (Leihgabe Traditionsbahn Radebeul e. V.) befindet sich dort in Aufenthalt.

 

 

© Jakob Leichsenring

(ehem. Eisenbahnen in Sachsen)

Ein Überblick über die Gleisanlagen ist leicht zu verschaffen. Bemerkenswert ist die fest installierte Verladerampe, welche nicht einmal viele Museumsbahnen besitzen.

 

© Jakob Leichsenring (ehem. Eisenbahnen in Sachsen)

Die beiden Wagenkästen von ehemaligen Hgw der Deutschen Reichsbahn waren die typischen Gepäckwagen zu jener Zeit.

 

© Jakob Leichsenring

(ehem. Eisenbahnen in Sachsen)